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Hast du nach langem hin und her deine Ängste überwunden und dich endlich dazu entschieden, dich selbstständig zu machen? Du weißt genau, was du erreichen willst, was dein Traumziel ist: Frei zu sein von Zwängen, frei, dein ganzes Potential zu entfalten. Frei dazu, ein neues, unabhängiges Leben zu führen. Aber so leicht ist das ganze dann leider nicht, für keinen von uns. Wäre es so einfach, würde jeder es machen, und jeder hätte Erfolg dabei.

Deshalb möchte ich dich hier auf 10 Probleme und Fallstricke vorbereiten, die auf dich zukommen werden, wenn du dich unabhängig machst, und die sonst normalerweise ungenannt bleiben. Das sollte dich aber keinesfalls davon abschrecken, dich Selbstständig zu machen, im Gegenteil. Es soll dir nur helfen, Fehler zu vermeiden beziehungsweise im Voraus zu entdecken und entsprechend zu handeln.

1. Sei kein Perfektionist

Jeder kennt solche Personen, die alles in ihrem Leben minutiös bis ins letzte Detail durchplanen. Wenn du dich selbstständig machen willst, so solltest du jedoch genau das bloß nicht versuchen. Der Grund dazu ist ganz einfach: Dein Business ändert sich mit der Zeit, und man muss sich also die ganze Zeit neu an die Umwelt anpassen. Versuchen, das Umwelt an sich und seinen “perfekten“ Plan anzupassen, geht in die Hose, vertrau mir!

Verschwende also deine Zeit nicht damit, im Vorfeld das absolut perfekte Konzept zu entwickeln. Der Plan zerbricht, sobald er mit der Realität in Kontakt gerät. Plane lieber in Grundzügen und Grundideen und passe sie an die Geschäftslage an. Und an deine Kunden, denn dein Business sollte ein ewiger Austausch zwischen deiner Firma und deinen Kunden sein, und sich an deren Bedürfnisse und Ansprüche anpassen. Und erinnere dich an das Pareto Prinzip, dass Perfektionismus vor allem viel Zeit kostet, aber unterm Strich nicht viel bringt.

2. Keiner versteht, was du tust

Mach dich darauf gefasst, dass in deinem Bekanntenkreis eher Fragen als Begeisterungsstürme auftauchen werden. Andere interessiert es nicht die Bohne, wenn du dich Selbstständig machst. Aber das müssen sie auch nicht. Schließlich sind sie deine Freunde und Familie, nicht deine Kunden und Businesspartner. Und keine Angst, dieses Benehmen ist ganz normal. Diejenigen, die Fragen, wollen mehr darüber wissen, die anderen haben einfach kein Interesse daran.

Auf eines musst du allerdings achten: Sollten sie nicht nur Fragen stellen, sondern deine Idee in Frage stellen, ablehnend reagieren oder dir gar direkt sagen, dass deine Idee schlecht sei, solltest du es vielleicht nochmal überdenken. Da sie aber normalerweise nicht die Zielgruppe sind, ist dies nicht unbedingt vonnöten und es ist möglich, dass sie nur dein Konzept nicht richtig verstehen. Springe in dem Fall direkt zu Punkt 4 auf dieser Liste für mehr Informationen.

3. Versuche nicht alles alleine zu machen

Versuchen, alles alleine zu Regeln, endet generell in einem Chaos. Je schneller du das verstehst, desto besser ist es für dich. Als Jungunternehmer bist du anfänglich alleine unterwegs und vereinst ein dutzend Jobs unter einem Hut. Aber nur ein Bruchteil davon sind deine Kernkompetenzen und deine Talente, und für den Rest wäre angestelltes Personal besser. Dieses kann jene Kompetenzen nicht nur besser übernehmen als du, es gibt dir auch mehr Zeit, dich auf deine wahren Stärken zu konzentrieren. Und du vergeudest nicht nur Zeit, wenn du alles alleine schaffen willst, sondern läufst zudem das Risiko, dich zu überarbeiten.

Solltest du dir kein Personal leisten können, so kannst du immer mal bei deinen Bekannten nachfragen, ob da jemand mal aushelfen würde. Und online finden sich immer Leute, die spezifische Fachbereiche für ein kleines Entgelt zeitweise übernehmen können, wie zum Beispiel ein VA (Virtual Assistant) oder ein Webdesigner für deine Webseite.

4. Baue ein eigenes Netzwerk auf

Wie schon bei Punkt 2 angesprochen, brauchst du gleichgesinnte Personen als Kontakte. Diese Personen verstehen deine Ängste und Probleme, und können auch bei der Lösungsfindung helfen. Vor allem müssen aber drei spezifische Personen dabei sein: Einen Mentor, der dich anfangs leiten kann, dir wertvolle Tipps und Tricks beibringen kann und dem du um Hilfe und Rat fragen kannst; eine Mastermind Gruppe, sprich eine Gruppe gleichgesinnter Jungunternehmer mit ähnlichen Zielen, mit denen du dich regelmäßig austauschen kannst über eure Erfolge und Projekte, und schließlich einen Accountability Partner, mit den du wöchentliche und/oder monatliche Ziele für dein Business festsetzen kannst und absprichst, wie es am besten mit deinem Betrieb weitergehen sollte.

5. Umgib dich mit den richtigen Leuten

Angeblich soll man das Produkt der 5 Personen sein, denen man am nächsten ist. Das mag zwar nicht genau stimmen, gilt aber umso mehr, wenn man sich Selbstständig macht.  Das bedeutet konkret für dich, dass du dich umschauen sollst und nachdenkst, ob die Personen, die dir am nächsten sind, dich auch unterstützen, dir Mut zusprechen, für dich da sind, wenn es dir mal nicht so gut geht?

Falls nicht, solltest du ernsthaft in Erwägung ziehen, deine Freunde auszuwechseln. Das mag sich nun hart anhören, aber was du jetzt absolut nicht brauchen kannst, sind Leute, die dir dauernd reinreden oder dich gar ignorieren. Privat sind solche Personen schon nicht gerade das Beste für einen, aber professionell gesehen ist dies ein No-Go. Dazu ist deine Zeit und Energie viel zu schade.

6. Mach dich auf etwas Einsamkeit gefasst

Wer von einem Bürojob zum eigenen Home Office wechselt, wird sich einige Zeit einsam fühlen. Keine Kollegen mehr um einen herum, mit denen man reden oder zusammen was essen gehen kann. Das kann vor allem Anfangs auf die Moral schlagen. Dies ist ein weiterer Grund, weshalb du dir eine Liste an Kontakten anhäufen solltest. Der Kontakt zu deinem Netzwerk hilft dir nicht nur professionell, sondern kann anfänglich auch eine emotionale Stütze werden, wenn man sich zu alleine fühlt. Termine mit Gruppen und Coachs helfen da auch gerne mit. Dabei triffst du dich nicht nur mit anderen Menschen, es bringt dich zudem auch noch beruflich weiter.

Sollte es zu viel werden, dann mach eine Pause, gehe etwas raus und treibe Sport oder ein Hobby und mache dann am Abend weiter mit deiner Arbeit. Du bist schließlich keine emotionslose Maschine und musst dir manchmal auch etwas den Kopf freimachen. Verabrede dich ab und zu mit deinen Freunden, um etwas unter die Leute zu kommen. Und schließe dich einer Kontaktgruppe mit anderen Jungunternehmern an, mit denen du ab und an plauschen kannst.

7. Dein Lebenspartner muss komplett zu dir stehen

Wenn du in einen Home Office arbeitest und du dich mit vielen Leuten, sowohl online als auch im realen Leben triffst, brauchst du einen Lebenspartner, der vollends und zu 100% hinter dir steht, dich unterstützt und versteht.

Sollte dies nicht der Fall sein, ist Ärger vorprogrammiert. Stress zu Hause bedeutet, dass man gestresst ist und abgelenkt von seinem Ziel. Im Endeffekt sabotierst du dich damit selbst, wenn du mit deinem Partner nicht auf einer Ebene stehst. Sehr gefährlich wird es, wenn ihr euch ständig streiten solltet, euch gegenseitig sabotiert oder dein Partner dich belächelt beziehungsweise nicht Ernst nimmt. Denn wenn es durch deine Selbstständigkeit zu Problemen in deiner Beziehung kommen soll, wird dein Unterbewusstsein die Selbstständigkeit als eine Quelle des Problems ansehen und du wirst dich niemals dabei glücklich fühlen.

8. Du musst dich und deine Zeit sehr gut einteilen und managen können

Behältst du deine Zeit im Auge? Nutzt du gar einen Tracker dazu? Weißt du genau, was du tun musst? Was du morgen tun musst, übermorgen, nächste Woche? Wie lange deine Arbeit dauern wird? Wenn ja, ist alles klar, du kannst schon zum nächsten Punkt gehen.

Da man als Selbstständiger alles selbst managen muss, bedeutet das natürlich auch, dass man sich selbst managen muss. Sprich, du musst lernen, wie du deine Zeit am besten einteilst. Du musst herausfinden, wo du am meisten Zeit verlierst, wo du dich verzettelst. Falls du nicht zuvor schon in einer Führungsposition warst, wo du das schon tun musstest, wird dies eine große Umstellung für dich werden. Zum Glück gibt es Onlinetools wie Trello oder Asana, die dir dabei sehr helfen können.

9. Es wird eine Achterbahnfahrt für deine Gefühle werden

Als Unternehmen fallen die Tage ganz verschieden aus. Manchmal läuft alles super und man fühlt sich auch so, und manchmal scheint es, als würde alles schief laufen und würde am liebsten hinschmeißen. Aber da musst du durch, dranbleiben und sich durchbeißen lautet die Parole. Du musst verstehen und akzeptieren, dass es manchmal sehr gut läuft, manchmal nicht so gut und manchmal einfach nur miserabel. Du darfst dich davon nicht runterziehen lassen. Aber genauso wenig darfst du zu Übermut schwenken, wenn mal alles wie am Schnürchen läuft.

Also stelle dir einen Notplan zusammen für die Tage, an denen es gerade nicht so super läuft. Ein paar Notgroschen sind nie schlecht zu haben, wenn es hart auf hart kommen sollte. Aber nur nicht verzweifeln, denke daran, dass die Verzweiflung eher der Selbstständigkeit ein Ende setzen als ein paar Regentage, an denen es nicht so gut läuft. Und selten ist es wirklich so schlimm, wie es auf den ersten Blick den Anschein hat.

10. Es bedeutet Anfänglich mehr Arbeit für weniger Geld

Man darf sich hier nichts vormachen: Sich selbstständig zu machen und sein eigenes Business zu führen sind eine verdammt harte Arbeit, vor allem am Anfang ist es ein regelrechter Knochenjob. Motiviert zu bleiben bei etwas, was einen nicht besonders beeindruckt, ist verdammt schwer. Und umso schwerer werden die Passagen werden, an denen es nicht so gut läuft. Aus diesem Grund muss man sich mit etwas Selbstständig machen, das einen motiviert, etwas, wofür man eine Passion hat, und nicht nur etwas, womit man sich das schnelle Geld erhofft. Denn das wird nicht klappen, vertrau mir. Aber wenn du für das brennst, wofür du dich Unabhängig gemacht hast, wird dir das ganze nicht mal so sehr wie Arbeit vorkommen und du wirst mehr Spaß an der Arbeit haben.

So, ich hoffe, ich habe dich jetzt nicht mit all den Punkten und Ratschlägen verschreckt. Und bei einigen dieser Punkte wäre ich sehr froh gewesen, wenn ich sie gewusst hätte, bevor ich mich Selbstständig gemacht habe. In sofern hoffe ich, dass ich dir damit helfen kann, wenn du dich unabhängig machen willst, denn etwas Hilfe und Rat kommt da immer gut.

Und nun viel Spaß und vor allem viel Erfolg mit deinem eigenen Business!

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